Eine andere Sicht der Dinge
Mit Blick auf das abgebildete Glas – was würden Sie sagen: Ist das Glas halb voll oder halb leer?
Üblicherweise gilt die Einschätzung: Optimisten antworten, es ist halb voll. Pessimisten dagegen nennen es halb leer. Nur Ingenieure stellen dabei eine Sonderform dar. Die antworten eher so was wie: Das Wasserglas ist doppelt so groß wie es sein müsste. Es gibt aber noch eine weitere denkbare Interpretation – und die ist genauso interessant: Das Glas ist absolut voll – und zwar zur Hälfte mit Wasser und zur anderen Hälfte mit Luft…
Ist das Glas halb voll oder halb leer – oder voll?
Warum ist der Gedanke revolutionär?
- Weil bereits die Frage suggestiv war und man sich in der Betrachtung des Glases davon befreit.
- Weil es eine objektive Wahrheit zur Frage, ob das Glas halb voll oder halb leer sei, sowieso nicht gibt. Das macht die Frage ja auch so interessant. Die Antwort sagt nichts über das Glas aus, wohl aber über unsere Wahrnehmung, unsere Stimmung und Einstellung. Denn Realität verändert sich mitunter – je nachdem, welche Haltung und Perspektive wir einnehmen.
- Weil die Sicht des absolut vollen Glases ein weiteres Defizit unserer Wahrnehmung offenbart: Wir sehen oft nur das Offensichtliche, das Sichtbare – oder in diesem Fall das Wasser eben. Und danach bewerten wir die jeweilige Situation – hier das Glas.
Weniger metaphorisch gesprochen:
Vielleicht betrachten Sie gerade die momentane Situation oder Ihre aktuelle berufliche Lage und fokussieren sich vor allem auf die Defizite in Ihrem Leben: Ausgangsbeschränkungen, zu wenig Geld, zu viel Stress, kaum Perspektiven…
Das Glas – es ist halb leer.
Ist es aber womöglich gar nicht! Es ist schon voll – mit Ideen, Chancen, Optionen. Nur sehen Sie diese gerade nicht. Und weil das so ist, lassen sich diese auch weniger gut nutzen oder ergreifen.
Stellen Sie sich vor, Sie haben schon Erfolge – privat wie beruflich. Sie sind gesund. Nur stockt es gerade ein wenig.
Das Glas ist voll, aber eben nur zu Hälfte. Das denken Sie!
Damit mehr Wasser rein kann, müssten Sie jedoch mehr Luft rauslassen. Klar, beim Eingießen geschieht das automatisch. Im übertragenen Sinn kann das aber auch bedeuten, sich von unsichtbarem Ballast zu befreien: Selbst erzeugte Gedankengrenzen überschreiten, Komfortzonen infrage stellen, mit Traditionen brechen…
Warum nur halb voll? – Warum nicht ganz voll?
Konzentrieren Sie sich nicht nur auf das, was sichtbar vor Augen liegt. Alles ist zwar relativ – aber nicht jede Relation entspricht auch der Realität.
Die Kraft der Zuversicht
Die Einsicht auf Aussicht hilft Menschen dabei, Schicksalsschläge leichter und schneller zu überwinden und den Lebensmut nicht zu verlieren. Auch erkranken Optimisten seltener an Depressionen.
Der Glaube an die eigene Zukunft wirkt ebenso positiv auf den Körper und aktiviert die Selbstheilungskräfte: Die Immunabwehr von Optimisten funktioniert nachweislich besser, sie spüren Schmerzen weniger stark und erholen sich schneller von Operationen, was unter anderem Experimente mit Placebos (ich werde gefallen) und Nocebos (ich werde schaden) belegen.
Die positive Sichtweise sorgt gar dafür, dass Zuversichtliche im Schnitt ein größeres soziales Netzwerk haben als Pessimisten.
Kurzum: Zuversicht und Optimismus sind eine enorme Kraftquelle für Seele, Körper und Psyche.
Viel Kraft und Energie durch eine andere Sicht der Dinge wünscht Ihnen Ihre Sabine Holzhauser
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