Single in Zeiten von Corona
So manches Paar oder Familie würde sich zur Zeit über mehr Abstand oder einen Abend alleine in der Wohnung vielleicht freuen. Doch Singles fühlen sich momentan eher einsam.
Alleine sein beschreibt einen Zustand, während Einsamkeit ein Gefühl ist.
Sogar glückliche Singles leiden nach diesem Jahr Corona unter Einsamkeit und sogar unter Angst und Panik. Wie mag es dann erst jungen Singles ohne vermeintliche Zukunftsperspektiven gehen oder erwachsenen Zwangs-Singles, die das Gefühl haben, ihnen läuft die Zeit davon.
Die Zeit können wir nicht verändern, aber unseren Umgang mit dem Gefühl der Einsamkeit.
Stehen Sie zu dem Gefühl der Einsamkeit!
Negative Gefühle versuchen wir meistens zu verdrängen. Umso stärker treten sie dann aber auf – unsere Gefühle wollen beachtet werden!
Gestehen Sie sich diese Gefühle ein, aber verfallen Sie dabei nicht auf Dauer in die Opferrolle.
Statt sich leid zu tun und sich selbst zu bemitleiden, fühlen Sie besser mit sich.
Oder Sie leiden bewusst 10 Minuten am Tag heftig und theatralisch – am besten nicht in der Öffentlichkeit – wischen sich dann die Tränen ab und konzentrieren Sie danach auf etwas anderes, angenehmeres.
Bringen Sie Struktur in Ihren Tag!
Je mehr Sie sich gehen lassen und verlottern, desto eher kommt das Gefühl von Verunsicherung und Unbehagen.
Geben Sie sich einen klaren Tages- oder Abendablauf vor: Mit einem Wecker aufstehen, Bewegung, frische Luft, zu bestimmten Zeiten essen…
Routinen geben Sinn und Halt.
Pflegen Sie die Beziehung zu sich selbst!
Ja, Sie haben richtig gelesen. Stärken Sie Ihre Beziehung mit sich. Schreiben Sie ehrlich Tagebuch. Machen Sie Ihre Gedanken sichtbar. Reflektieren Sie sich selbst. Schreiben wirkt oft sehr befreiend.
Machen Sie bewusst Dinge, die Ihnen gut tun. Was gehört zu Ihren Lieblingsfilmen, die Sie schon immer mal schauen wollten. Schauen Sie gezielt Sendungen, statt sich berieseln zu lassen.
Wie wäre es mit einem Wellnesstag zuhause?
Pflegen Sie aber auch andere Kontakte!
Der nächste Kontakt ist einen Telefonanruf weit entfernt. Wer könnte sich über einen Anruf freuen?
Vereinbaren Sie Video-Calls wie eine Verabredung. Dadurch erhöht sich die Vorfreude darauf.
Erfahren Sie den Spaß bei einem digitalen Spieleabend mit Freunden oder sogar Fremden. Manche Einrichtungen wie z.B. die Kirche bieten so etwas an.
Digital ist zwar nicht körperlich, trotzdem vermittelt es ein wohliges und warmes Gefühl der Verbundenheit.
Ganz wichtig: Übernehmen Sie keine Verantwortung im Vorfeld für andere. Denkweisen wie „Sicher gehe ich denen auf die Nerven.“ oder „Mich wollen die da ganz sicher nicht.“ sind nur kontraproduktiv. Andere Mensch können und wollen für sich entscheiden. Und: Wer nicht nein sagen kann, ist selber schuld und sollte es schleunigst lernen.
Sprechen Sie über Ihre Gefühle!
Viele befinden sich gerade in dieser Situation, egal ob jung oder alt. Reden Sie mit anderen darüber. Über Sorgen und Kummer zu sprechen kann befreiend wirken, besonders wenn man oder frau merkt: Ich bin nicht allein damit.
Wenn Sie wirklich glauben, dass es keinen gibt, mit dem Sie über Ihre Gefühle sprechen können, dann nutzen Sie die Telefonseelsorge (0800-1110111). Hier finden Sie Gesprächspartner und können sogar anonym bleiben, wenn Sie das wollen.
Üben Sie das Flirten und Daten!
Gerade in diesen Zeiten sind Online-Dates ungefährlich. Es geht hier auch nicht darum, sofort den Partner oder die Partnerin fürs Leben zu finden, sondern einfach in Kontakt zu kommen und jemanden kennenzulernen. Im Übrigen kann man sich auch hier einfacher Verabschieden als bei einer richtigen Begegnung, wenn es so garnicht passt. Aber wer weiß: Vielleicht verabreden Sie sich irgendwann zu einem Spaziergang…
Alles hat ein Ende…!
Und so wird es auch bei dieser Pandemie sein. Machen Sie sich bewusst, dass dieser momentane Zustand vorüber gehen wird.
Ich weiß, dass bei jüngeren Singles das „Jetzt“ zählt. Später ist weiter weg als das Universum Raum einnimmt. Bei älteren Singles ist es das „Vielleicht nicht mehr“.
Doch es ist nur eine Momentaufnahme, auch wenn manche Momente etwas länger dauern.
Ich bin übrigens sehr froh, dass ich meinen Partner und Lieblingsmann Swen habe. Den habe ich übrigens gefunden, als ich nicht mehr auf der Suche nach einem Partner war.
Gute und erfolgreiche Wege aus der Einsamkeit wünscht Ihnen Ihre Sabine Holzhauser
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