Entrümpeln – oder: Das kann ich sicher noch mal gebrauchen

Warum fällt es uns so schwer, uns von manchen Dingen zu trennen? Warum jagen wir immer noch Schnäppchen und Angeboten hinterher, die wir dann aber nicht benutzen oder sogar mehrfach haben?

Wir kommen aus der Welt der Jäger und Sammler. Für Generationen vor uns waren Vorräte für den Winter überlebensnotwendig. Da gab es noch die „schlechten Zeiten“. Schließlich wurde uns auch beigebracht, Dinge wertzuschätzen und sie gut zu behandeln.

Doch: Zeiten ändern sich und wir dürfen für uns entscheiden!

Die beste Lösung: Erst gar nicht kaufen!

Stellen Sie sich folgende Fragen vor dem Kauf:

  • Brauche ich das?
  • Brauche ich es wirklich?
  • Warum bzw. für was brauche ich das jetzt?
  • Kann ich ohne es leben/überleben?
  • Wenn ich morgen umziehen müsste, würde ich es mir heute kaufen?

Die nächste Lösung: Entsorgen!

Wegwerfen und entsorgen ist eine Kopfsache, denn unsere Denke beeinflusst unser Handeln! Gute Nachricht: Jeder kann sein Denken beeinflussen. Der Kopf ist rund, damit das Denken seine Richtung wechseln kann! (siehe auch Tipp des Monats vom Januar)

Beispiel: Wenn ich denke, das war mal teuer, werde ich es festhalten und aufheben, aber: vom Behalten kommt das Geld nicht zurück. Besser: Ich lerne aus dieser Erfahrung und überlege mir vor dem nächsten Frustkauf 2x, ob ich es wirklich brauche.

Das Wort Trennen ist negativ behaftet. Wir verbinden damit Verlust und Vergänglichkeit, z.B. bei Beziehungen, Scheidung, Trennungsschmerz… Besser sind Gedanken wie: sich befreien, schweres Gepäck loswerden, Lasten entsorgen, Freiraum schaffen, es sich leichter machen…

Wenn Sie sich fürs Entsorgen entschieden haben, dann stellen Sie sich die gleichen Fragen wie vor dem Kauf und zusätzlich folgende:

  • Wann habe ich das zum letzten Mal benutzt?
  • Ist es noch original verpackt oder unbenutzt?
  • Funktioniert es und wenn ja, gut? 
  • Habe ich es doppelt?
  • Wenn ich umziehen müsste in eine kleinere Wohnung, würde ich es mitnehmen?

Jetzt kann es losgehen:

Planen Sie kleine Aktionen statt „Alles auf einmal“ 

  • Ein Fach im Schrank
  • Ein Regal im Keller
  • Eine Schublade im Büro
  • Eine Handtasche bei Frauen

Setzen Sie sich ein Zeitlimit

Konzentrieren Sie sich darauf, nur die Fragen von oben stellen und entscheiden Sie sich, sonst verlieren Sie sich.

Stellen Sie Kisten bereit mit 4 Kategorien 

Kategorie 1: weg damit – entsorgen

Kategorie 2: reparieren – bestimmen Sie einen Zeitpunkt, bis wann es passiert sein soll und dann weg!

Kategorie 3: verschenken – wem kann ich eine Freude damit machen, wer braucht es wirklich (Caritas, Diakonie, Flohmarktverkäufer, Tierheime freuen sich über  Bettwäsche, Decken…) – dann den ersten Schritt dazu tun: anrufen, ins Auto packen, Öffnungszeiten nachschlagen…

Kategorie 4: behalten – und dann noch einmal drüber gehen vor dem Einräumen 

Tricks beim Einräumen: Dadurch erkennen Sie, was Sie tatsächlich benutzen.

  • Bügel verkehrt im Schrank (mit der Öffnung nach vorne) aufhängen 
  • zusammengelegte Kleidung wie T-Shirts mit der Öffnung andersherum legen
  • Tassen oder Gläser mit der Öffnung anders herum stellen
  • „Sicherungskartons“ für Dinge, von denen Sie sich doch noch nicht verabschieden wollen, in den Keller stellen. Die bekommen ein Datum, nach 1 Jahr weg damit ohne nochmals hinein zu schauen

Übrigens: Entsorgen macht ein richtig gutes Gefühl, macht Sie frei und gibt Ihnen Raum für Neues. Damit meine ich Gedanken und Ideen und keine neuen Einkäufe!

Viel Erfolg und neue Freiräume beim Entrümpeln wünscht Ihnen Ihre Sabine Holzhauser

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